







WN vom 13.02.2024: Weiter Mitglied im exklusiven Zirkel – MINT-EC: Joseph-Haydn-Gymnasium erneut zertifiziert
Von Dietrich Harhues
SENDEN. Die Auszeichnung zu ergattern, war nicht leicht. Schwerer aber sei es, sie zu behalten. Nein, es geht nicht um den aktuellen Super Bowl, aber auch um einen Titel, „der sehr begehrt ist“. Das sagt Ulrich Staarmann, stellvertretender Schulleiter des Joseph-Haydn-Gymnasiums. Das JHG hat erneut das MINT-EC-Zertifikat eingeheimst. Was heißt, dass ihm ein „hervorragendes mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Schulprofil“ zuerkannt wird. Damit zählt die Schule in Senden zu einem „Excellence Cluster“, einem Netzwerk von bundesweit 341 Gymnasien und Schulen mit gymnasialer Oberstufe.
Die Hürde, in dieses Netzwerk aufgenommen zu werden, lag schon hoch, als das Joseph-Haydn-Gymnasium 2017 den Status des Anwärters und 2019 die Vollmitgliedschaft errang. Auf Lorbeeren ausruhen, das funktioniert bei diesem Zirkel aber nicht. Die nach vier Jahren erforderliche Rezertifizierung wurde Ende 2023 erfolgreich absolviert und Anfang dieses Jahres per Urkunde bestätigt. Die Strukturen, die beim JHG mit seinen 660 Schülern bestanden und ausgebaut wurden, seien von den Gutachtern des MINT-EC „viel gelobt worden“, berichtet Bianca Gouterney, die als Öffentlichkeitsreferentin des Joseph-Haydn-Gymnasiums fungiert und selbst Mathematik unterrichtet. Die zweite „Abnahme“ für das Exzellenz-Siegel sei herausfordernder, weil die Jury eine Entwicklung gegenüber dem Zustand der ersten Bewerbung sehen möchte.
Relevant für die Re-Zertifizierung waren ein breites Angebot von MINT-Fächern in der Oberstufe und eine hohe Bereitschaft von Schülerinnen und Schülern, diese Fächer auch zu wählen, sowie Aktivitäten, die über den Schulalltag und den Klassenraum hinausgehen. Dazu gehört beim JHG die MINT-Akademie von Mathe über Technik (inklusive Löten, das kaum ein Teilnehmer noch kannte) bis Biologie am außerschulischen Lernort Schloss Senden. Dabei arbeiten unter der Leitung von Eva Pöpping Joseph-Haydn-Gymnasium und Geschwister-Scholl-Realschule im Sinne des Schulparks Senden zusammen. Die Gunst der denkmalgeschützten, aber modernen Location und ihrer Ausstattung mit Laptops, Mikroskopen und Wasserflöhen in der Gräfte wird dabei genutzt.
Robotik und CAD, 3D-Drucker und virtuelle Realität sind weitere Felder, auf denen das JHG seine Schülerinnen und Schüler fördert wie fordert. Breiten Raum nimmt die Kooperation mit Unternehmen ein, wobei gilt, dass die JHG-ler „richtig eingespannt werden“, so Gouterney und Staarmann, die im Gespräch mit unserer Redaktion Praktika, Hospitanzen und Projektarbeiten „vom bloßen Trockenschwimmen“ abgrenzen. Von der Uniklinik (im Bereich Medizin) über Atruvia (Informatik) und BASF bis Jöst reicht das Spektrum der Partnerfirmen.
Dass das erneuerte Gütesiegel ein Pfund ist, mit dem gewuchert werden kann, wenn es um die Gunst von Schülern und Eltern geht, ist Staarmann bewusst. Diese Chance birgt aber auch ein Risiko. „Wir wollen nicht nur als Mathe-Nerds abgestempelt werden“, unterstreicht der stellvertretende Direx, der als Mathe- und Deutschlehrer selbst zwei Sphären verbindet.
Dass der musische und sozialwissenschaftliche Part nicht zu kurz kommen, untermauert die JHG-Leitung mit dem Hinweis auf viele Aktivitäten: Sie reichen von klassenübergreifenden Bläsergruppen über Sprachzertifikate (DELF und Cambridge) bis zur jetzt fest installierten Gedenkstättenfahrt (nach Weimar mit seiner Klassik und der Mahn- und Gedenkstätte im ehemaligen KZ Buchenwald).
Wenn sich das JHG mit dem MINT-Titel schmückt, so ist das in mehrfacher Hinsicht eine Teamleistung, ergänzt Staarmann. Das Kollegium, aber auch der Schulträger haben daran mitgewirkt. „Wie sich die Gemeinde um ihre Schulen kümmert, davon können sich andere eine Scheibe abschneiden“, lobt der 42-Jährige, der vor drei Jahren nach Senden und in die Cheftrainer-Riege des JHG gewechselt ist.
WN vom 13.02.2024 (Ausgabe Nr. 37, S. 15)
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