16 Tage Strafrecht - Eine Bilanz nach der Deutschen Schülerakademie
von Jan Buerbank (Q1)
Die einen sagten: „Schule in den Ferien!“. Die anderen meinten, man verzichte freiwillig auf die so wertvollen Ferien. Ich nenne es DSA. Deutsche Schülerakademie. Und diese kann man nicht mit Schule vergleichen und schon gar nicht als Räuber betiteln, der die Ferien stiehlt. Denn die Deutsche Schülerakademie ist etwas ganz besonderes und etwas anderes als Schule. Wie das kommt und welche Erfahrungen ich mit der DSA gemacht habe, soll Thema dieses Textes sein.
Ich nahm in den Sommerferien 2019 an einem Strafrechtskurs der Deutschen Schülerakademie teil. Weil die DSA ein unfassbar großes Angebot an Kursen hat, sind verschiedene Akademien über die gesamte Bundesrepublik verteilt. Mich verschlug es in den wunderschönen Harz. Um genau zu sein in das Landschulheim Grovesmühle. Dort sollte sich in 16 Tagen so einiges in meinem Leben verändern. Das versprach man uns jedenfalls.
Von Anfang an war ich begeistert von den vielen Gleichaltrigen, die mit einer guten Portion Enthusiasmus, Motivation und Vorfreude mit mir zusammen eintrafen. So wurden bereits in den ersten Minuten bis jetzt noch existierende Freundschaften über ganz Deutschland geknüpft. Bewundernswert ist, wie konstant sich diese Motivation über die ganze Zeit gehalten hat, wodurch die Kursarbeit ein Genuss und die kursübergreifenden Angebote zahlreich waren.
Letztere gaben die Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern. Ziel war es, voneinander zu lernen und gemeinsam Spaß zu haben. Repräsentative Beispiele für kursübergreifende Angebote sind Debattier-Clubs, Italienisch und Koreanisch. Aber auch neben kursübergreifenden Angeboten kam man oft in kleineren Gruppen zusammen und hat Dinge unternommen und gemeinsam viel Spaß gehabt. Auch wenn dies eine Erklärung für den hohen Kaffee Verbrauch sein könnte, so ist die Tatsache, dass wir selten vor drei Uhr nachts zur Ruhe kamen auch ein Beweis für eine interessante Gruppendynamik und einen starken Zusammenhalt.
Nichtsdestotrotz war die wirkliche Kursarbeit ein zentraler Programmpunkt und - obwohl mit viel Arbeit verbunden - auch ein großes Vergnügen darstellte. Unsere Kursleiter Fabian und Christoph klärten uns schon in der ersten Stunde über die höher gestellte Intention der Kursarbeit auf, dass man keine Persönlichkeiten brechen wolle, aber durchaus zum Scheitern komme. Der Wahrheitsgehalt dieser von uns anfangs belächelten Aussage bewies sich schnell. Zwar scheiterten wir niemals krachend, mussten uns bei komplizierten juristischen Problemen dennoch eingestehen, dass es ohne Hilfestellung kein Vorankommen gibt. Wobei diese Hilfe auch unter uns Teilnehmern zu finden war. Man half sich gegenseitig mit dem alleinigen Interesse, selber so viel wie möglich von der DSA mitzunehmen und diese Möglichkeit den anderen auch nicht zu verwehren.
Thematische Schwerpunkte unserer Kursarbeit lagen beim Deliktsaufbau, bei Strafrechtsphilosophie und Strafrechtsgeschichte. Einzig beim Deliktsaufbau war es möglich, die Strafbarkeit anhand klarer Sachverhalte zu prüfen. Es kam darauf an, herauszufinden, ob ein objektiver und ein subjektiver Tatbestand erfüllt sind, ob rechtswidrig oder schuldhaft gehandelt wurde. Es ist vorstellbar, dass die Arbeit mit dem Strafgesetzbuch, ggf. mit einer Strafprozessordnung und mit den dazugehörigen Kommentaren essenziell war. Doch gerade diese Arbeit, welche der in einem Studium der Jurisprudenz an einer Universität gleicht, macht die DSA zu dem was sie ist. Sie ist nicht Schule. Sie ist eine sehr wertvolle Erfahrung, aber auch eine folgenreiche Entscheidung. Die Deutsche Schülerakdemie hat schließlich mein Leben nicht nur bereichert, sondern auch verändert und mich so als Persönlichkeit wachsen lassen. Ein Erlebnis von solchem Wert lässt sich nur in einem Wort ausdrücken: Danke!