"Medizintechnik" in Rottweil (Florian Wirtz)
Beim dreitägigen Camp an der FH-Tuttlingen, haben wir uns mit medizinischen Geräten und ihrer Herstellung beschäftigt.
Am ersten Tag haben wir uns mehrere Vorlesungen von drei verschiedenen Professoren angehört, die sich vor allem mit bildgebenden medizinischen Verfahren (CTs, MRTs, etc.) und deren Auswertung beschäftigen. Wir wurden im Anschluss für die Praktika in drei Gruppen zu den Themen: Biosignale, Medizinische Bilddaten und Additive Fertigung aufgeteilt. Ich selbst war in der Gruppe der medizinischen Bilddaten. Wir haben gelernt, wie man ein MRT analysieren kann und haben speziell versucht, einen Oberschenkelknochen aus einem Ganzkörper-MRT herauszufiltern. Diese Verfahren werden in der Medizin beispielsweise benutzt um individuelle Implantate herzustellen.
Wie diese Implantate dann hergestellt werden, erfuhren wir am zweiten Tag. Die Region rund um die Fachhochschule ist weltweit für Medizintechnik bekannt. So fanden wir uns am zweiten Tag bei den Firmen Karl Storz und Aesculap, zwei Milliardenschwere Firmen der Branche wieder. Karl Storz baut im Wesentlichen Endoskope, also Werkzeuge, mit denen Ärzte minimalinvasive Operationen durchführen. Nach einem Rundgang durch die Fertigung durften wir selbst Operationen an Trainingssimulatoren durchführen. Das war ein ziemlich einmaliges Erlebnis. Bei der Firma Aesculap haben wir uns speziell Hüft und Knieimplantate angeschaut und erfahren, wie diese eingesetzt werden. Die entsprechenden Operationen durften wir anschließend selbst an Puppen durchführen. Nach zwei solch brutalen OPs habe ich beschlossen niemals Chirurg zu werden. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Ein persönliches Highlight war für mich noch der Vortrag zweier Siemensmitarbeiter zum Thema Industrie 4.0. Dieser war zwar nicht ganz auf unser Thema bezogen, war jedoch dennoch sehr informativ und in jedem Falle aktuell. Das vorgestellte Produkt, MindSphere®, ist eine neue cloudbasierte Plattform, die Siemens zur weltweiten Vernetzung diverser Industriemaschinen anbietet.
Ich habe beim Camp in Rottweil mal wieder viele neue Leute kennengelernt und mich weiter vernetzen können. Ich habe viel neues erfahren können und sowohl einen Einblick in die Medizin, als auch in die Technik dahinter bekommen.