-Theo Heitbaum- ASCHEBERG. Menschen wirbeln durch die Luft, bauen waghalsige Pyramiden. Die Kindern der Lambertusschule halten die Luft an. Geht das gut? Ja klar, das geht gut. Begeisterter Applaus brandet in der Turnhalle An der Herberner Straße auf und will nicht aufhören. Die Gruppe Mutoto Chaud aus Lubumbashi im Kongo zieht die Mädchen und Jungen aus Ascheberg und Davensberg in ihren Bann. Auf ihrer fünften Deutschland-Tournee ist sie nach 2005, 2007, 2011 und 2014 ein fünftes Mal in Ascheberg. Sie bereichert die Projekttage zum Thema Afrika an den Lambertusschule. „Mutoto analuka“ ist das akrobatische Geschehen mit den turmhohen Menschenbauwerken und die fliegenden Kindern überschrieben, weit mehr als die Übersetzung „Das Kind springt“ erwarten lässt. Die Musik mit treibenden Trommeln, Kalindula- und Banjo-Spielern macht das Geschehen nicht zur sehens-, sondern auch hörenswert.
In der folgenden Pause ist zwischen den Fußballtoren auffällig viel Platz, vielmehr wird auf dem Rasen nachgestellt, was vorher in der Sporthalle zu sehen war. „Das will ich auch können“, erzählt Tim, wirbelt um die eigene Achse und sitzt auf dem Hosenboden. Ganz so einfach ist es nicht, der Gruppe Mutoto Chaud nachzueifern. Die Dritt- und Viertklässler haben dazu in Workshops mit den Darstellern die Gelegenheit. Die „Akrobatik für Anfänger“ wird in der Schulaula schnell zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Denn vor den Ausprobieren waghalsiger Figuren, müssen alle sich warm machen. Hanna und Sara, Französischschülerinnen des Joseph-Haydn-Gymnasiums in Senden, sorgen als Dolmetscherinnen dafür, dass die Anweisungen bei den Kindern ankommen. Ein ganzer Kurs ihrer Schule ist nach Ascheberg gekommen, um die Kommunikation zu erleichtern.
In der Turnhalle ist es ähnlich schwül. Rolle, Handstand, Rad – hier ist man auf den Spuren der kongolesischen Straßenkinder aus der gruppe Mutoto schon einen Schritt weiter. Hier werden auch Mädchen und Jungen um die eigene Achse gewirbelt. Sport macht Spaß, Erfolg macht glücklich, ein anerkennendes Nicken der Kongolesen stolz.
Auf dem Rasen beschäftigt sich eine Gruppe mit afrikanischer Musik. Stimme und Hände werden eingesetzt, eine fremde Sprache macht den musikalischen Kreis exotischer. Daneben haben einige Mädchen und Jungen einen tollen Ausblick auf das Geschehen, denn sie stehen oben auf einer Menschenpyramide. So wird es ein unvergesslicher Vormittag.
Am Samstag (1. Juli) soll das Projekt mit einem Sponsorenlauf unterstützt werden.