-hha-SENDEN. „Dein Profilbild ist voll hässlich! Du siehst richtig fett darauf aus!“ – Mit Hasskommentaren wie diesen müssen immer mehr Kinder und Jugendliche im Internet fertig werden. Dass sie nicht alleine sind und dass jeder Einzelne etwas gegen Cybermobbing tun kann, zeigte der „Projekttag Cybermobbing“ aller weiterführenden Schulen Sendens.
Insgesamt 170 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen von Edith-Stein-Schule, Geschwister-Scholl-Schule und Joseph-Haydn-Gymnasium setzten sich gemeinsam intensiv mit diesem Thema auseinander.
Zusammen mit älteren Schülern – sogenannten „Cyberguides“ – beschäftigten sie sich in Workshops praxisorientiert mit der Frage „Wie kann jeder etwas gegen Online-Mobbing tun?“
Dass das Schreiben von hasserfüllten und verletzenden Kommentaren oder Nachrichten im Internet eine Straftat ist und entsprechend geahndet wird, machten Reinhard Wehrland und Ulrich Rödiger, Bezirksbeamte der Polizei in Senden, den Schülern klar. Mit einem Film und Vortrag informierten sie über Wege, wie die Polizei Opfern von Cybermobbing helfen kann. So werde jeder Fall zur Anzeige gebracht „und wenn auch nur zehn von 100 Anzeigen den Täter treffen, es lohnt sich auf jeden Fall“, brachten es die Beamten auf den Punkt. Auch die Schülerinnen und Schüler hatten eigene Ideen, wie man als Opfer mit Cybermobbing umgehen kann: „Den Computer ausmachen“, „Hilfe von Erwachsenen holen“ und „von Anfang an niemals den realen Namen verwenden“, lauteten einige der Tipps. „Das Wichtigste ist auf jeden Fall, dass ihr euch mitteilt und um Hilfe von Vertrauenspersonen bittet“, bekräftigten auch Wehrland und Rödiger.
Mit seiner Lesung aus seinem Roman „Ich habe schon über 500 Freunde!“ sensibilisierte der Autor Armin Kaster die Siebtklässler für die Gefahren von sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co. Er betonte: „Postet nicht alles! Eure Posts können positive, aber auch negative Folgen haben.“
Auch seine Romanfigur Alina bekommt diese verheerenden Konsequenzen zu spüren: Nachdem sie auf ihrem neuesten Facebook-Bild zu viel nackte Haut zeigt, wird sie mit Hassnachrichten bombardiert.
Insgesamt war der Projekttag für alle Beteiligten ein großer Erfolg: „Wir sind sehr zufrieden mit der reibungslosen Organisation und Durchführung dieses Tages“, resümiert Deutschlehrer Jörg Bitting vom JHG, der mit anderen Deutsch-Lehrkräften von Haupt- und Realschule für die Planung verantwortlich ist. „Auch die Erwartungen der Schüler an diesen Tag haben sich alle erfüllt“, beteuert Bitting.