-hha-SENDEN. Ein echtes Einhorn hat wohl noch niemand gesehen, doch nachdem Merle Lück ihre Zuhörer in die Welt mystischer Fabelwesen entführte, blieb ihnen kein Zweifel mehr, dass die Welt mehr Geheimnisse verbirgt, als wir uns vorstellen können. Mit der Präsentation ihrer ELA-Arbeit verzauberte die Siebtklässlerin genauso wie die elf anderen Teilnehmer des Forder-Förder-Projektes des Joseph-Haydn-Gymnasiums am Mittwochabend das Publikum – und besiegte dem Einhorn ihren inneren Schweinehund. Denn nicht nur vor einer großen Zuschauerschar zu sprechen, war eine Herausforderung für die Sechst- und Siebtklässler, sondern auch das Verfassen ihrer Arbeiten und Präsentationen.
Den Blick in die Weiten des Universums zu richten, wagte Sara Kunstleben bei der am Mittwochabend stattfinden ELA-Vorstellung: Den Ursprung der Sternbilder wie Orion erarbeitete die Jungforscherin aus der Jahrgangsstufe 7 und machte das Publikum außerdem auf die Probleme von Licht- und Luftverschmutzung aufmerksam.
Motorsportbegeisterte waren beim Vortrag von Mika Timmermann aus der 6 a genau richtig – Funktionsweise und Besonderheiten der bis zu 360 Kilometer pro Stunde schnellen Rennautos brachte er Familie, Freunde und Lehrern im Saal näher.
Faszinierendes über erneuerbare Energien am Beispiel des Windrades sowie Elektromobilität erklärten Julius Ewald aus der 6 b und Nikolas Stöcker aus der 7 b – so wiegt ein Rotorenblatt eines der 30 000 Windräder in Deutschland ungefähr so viel wie ein Elefant, und ein herkömmliches Auto ist etwa dreimal so umweltschädlich wie ein Elektroauto, das seinen Strom aus erneuerbaren Energien bezieht.
Kleine köstliche Kostproben aus „Great Britain“ bot Lilly Kaiser, bekennender England-Fan, dem Publikum und verwandelte die Aula des Gymnasiums so in eine echte Teestube: Die Geschichte des Lieblingsgetränks der Briten und die traditionsreichen Rituale, die durch den Tee entstanden, schilderte die Siebtklässlerin. Ihre Leidenschaft für England teilte auch Merle Lück, die ihre gesamte Präsentation über mystischen Kreaturen auf Englisch hielt und dafür genauso wie die anderen Experten Beifallsstürme erntete.
Dass Wölfe keine brutalen Bestien, sondern vielmehr „soziale Familientiere“ sind, zeigte Anne Diepenbrock aus der 6 c mit ihrem Vortrag und die Gründe für das Aussterben der Dinosaurier erforschte „Wissenschaftlerin“ Nele Offermann. Assistiert wurde der Sechstklässlerin dabei von einem „echten Dinosaurier“, der zusammen mit seinen Artgenossen vor knapp 65 Millionen Jahren ausstarb.
Mit viel Beifall belohnt wurden auch Jule Schnieder aus der 7 c, die über die sieben neuen Weltwunder wie das Kolosseum und die Christus-Statue von Rio de Janeiro referierte, sowie Jan-Niklas Wielpütz aus der Klasse 6 c, der den Zuschauern verschiedene Robotertypen präsentierte, und auch der Vortrag „Die Entwicklung des Kinds in den ersten fünf Jahren und Babysitten“ von Ole Bannick aus der 7 c wurde mit viel Begeisterung aufgenommen.
„Als wir im Schlauchboot im Mittelmeer saßen, hatte ich so große Angst, dass wir kentern!“ – die Gefühle von jungen Mädchen, die vor Krieg und Perspektivlosigkeit nach Deutschland fliehen, ließ Hannah Fiedler aus der 6 a ihre Zuhörer mit ihrer im Dialog präsentierten Expertenarbeit „Flüchtlinge – Auf der Flucht“ nachfühlen und regte so zum Nachdenken an.
Den Mut und die Leidenschaft der Schüler, mit der sie sich ihren Themen widmeten, sowie den Einsatz der Projektlehrer lobte Konrektor Michael Fels: „Es war wie jedes Jahr ein spannender Abend und mein Dank gilt meine Kollegen Irene Dudak und André Guballa für ihr Engagement“, resümierte er.