SENDEN. Sie hat die Geschichte des Joseph-Haydn-Gymnasiums ab der Stunde Null miterlebt: den Bau der Schule, die ersten Aufnahmen von Schülern und die Diskussion um die Namensgebung. In den vergangenen 32 Jahren habe Helga Schilder sich von der Schulsekretärin zur „heimlichen Schulleitung“ entwickelt, wie es aus Schulkreisen augenzwinkernd heißt. „Sie kennt jede Schülerin und jeden Schüler beim Namen, hat für jede und jeden ein tröstendes Wort und für quasi jedes Problem die passende Lösung parat“, sagte Schulleiter Frank Wittig bei ihrer Verabschiedung am Freitag zu früher Stunde.
Mit einem wochenlang heimlich eingeübten Lied wurde sie von der gesamten Schulgemeinde überrascht. Noch bevor die Abiturprüfungen in Englisch starteten, schmetterten rund 600 Schülerinnen und Schüler aus voller Kehle, um die allseits beliebte „gute Seele des Hauses“ zu ehren, heißt es in einer Pressenotiz des Sendener Gymnasiums. Die Schülervertretung überreichte Helga Schilder ein Buch mit vielen selbst gestalteten Beiträgen aus der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft.
Einer langjährigen Tradition am Joseph-Haydn-Gymnasiums folgend wurde die neue Schulsekretärin Claudia Billermann an der Schule begrüßt. Ihr und Helga Schilder wurde von allen Klassensprechern jeweils ein mit Helium gefüllter Ballon überreicht, heißt es in der Mitteilung.
Zu Helga Schilders großer Freude waren neben der Schülerschaft und dem Kollegium auch Schülerinnen aus den ersten beiden Abiturjahrgängen des JHG zur Verabschiedung erschienen − ihre Namen waren der scheidenden Schulsekretärin noch präsent, als sie ihr Geschenke überreichten.
Eine Verabschiedung im Kreise des Kollegiums erfolgte am Abend. Neben den aktuellen Mitarbeitern kamen auch ehemalige Kollegen und Vertreter der Gemeinde Senden, um sich gebührend zu verabschieden. „Das war ein Tag, den ich für immer in meinem Herzen bewahren werde“, resümierte Schilder die zahlreichen Aufmerksamkeiten, die ihr entgegengebracht wurden.